Buchvorstellung „Die Nullzinsfalle“
Am 2.12.2019 war der selbständige Wiener Ökonom Mag. Gregor Hochreiter zu Gast im Forum Austriacum. In einem etwa einstündigen Vortrag präsentierte er in anschaulicher, auch für Nicht-Ökonomen verständlichen Weise die Grundlagen des Euro-Systems und die Aufgaben der Europäischen Zentralbank, wobei er insbesondere auf die Problematik der Inflation im Euroraum und die unterschiedliche Entwicklung von Leitzins und Realzins einging. Den Abschluss des Vortrages bildeten eine Darstellung des Anstiegs der sogenannten „Zombie-Unternehmen“ als Konsequenz der stetigen Abnahme des Zinssatzes für Kredite und die daraus resultierenden gesellschaftspolitischen Auswirkungen.
Mit dieser Thematik befasst sich auch das von Mag. Hochreiter als Mitautor herausgegebene Buch „Die Nullzinsfalle – Wie die Wirtschaft zombifiziert und die Gesellschaft gespalten wird“, das im April dieses Jahres erschienen ist und nach dem Vortrag – persönlich signiert – auch vor Ort käuflich zu erwerben war.
Im Anschluss an den Vortrag nützten viele Zuhörer die Möglichkeit, dem Experten der „Euro-Nullzins-Politik“ Fragen zur aktuellen wirtschaftspolitischen Lage zu stellen und ihn um seine Einschätzungen zur weiteren Entwicklung der europäischen Wirtschaftslage zu bitten. Bei hausgemachtem Punsch und Weihnachtsbäckerei wurden die im Vortrag angesprochenen Themen im persönlichen Gespräch weiterdiskutiert.
Nach der Pause stellte sich Mag. Hochreiter in einem einstündigen Interview den höchst brisanten Fragen von Herrn Mag. Pichler, die insbesondere die Zukunft der Europäischen Zentralbank unter der Leitung der neuen Präsidentin Christine Lagarde, deren Kompetenzen, auch im Vergleich zur Federal Reserve, sowie die Einschätzung, ob und wann die „Nullzins-Politik“ enden würde, betrafen. Ebenfalls nahm Mag. Hochreiter zur Auswirkung dieser Politik auf die Gesellschaft Stellung, insbesondere auf Unternehmen, in denen dadurch immer mehr unproduktive Strukturen subventioniert werden.
Zum Abschluss beantwortete Mag. Hochreiter noch die Frage nach der Motivation, ein solches Buch zu schreiben: damit man als Theoretiker, der durch seine Arbeit nichts mit seinen eigenen Händen herstellt, aber viel an Wissen angelesen, aufgearbeitet und an andere vermittelt hat, am Ende des Tages selbst auch „etwas in der Hand hält“.